In den waldreichen Tälern Südtirols bewegt sich ein seltsames Tier, geräuschlos und effizient. Nein, es handelt sich nicht um ein neues Raubtier, sondern um den neuen Hybrid-Betonmischer Energya E9 von CIFA. Nach langen und sorgfältigen Abnahmeprüfungen im Forschungszentrum des Unternehmens in Senago hat die Maschine ihren Weg zu den Baustellen angetreten, wo sie nun in der Provinz Bozen eingesetzt und dabei einer aufmerksamen und kompetenten Bewertung von Seiten der Bediener und Techniker der Firma Beton Eisack aus Klausen unterzogen wird, einem der wichtigsten Unternehmen der Region im Bereich Betonherstellung und -transport. Bei Beton Eisack hat man sofort das Potenzial des Neuzugangs aus dem Hause CIFA erkannt, sowohl weil die Region Bozen besonders sensibel für ökologische Belange ist, als auch weil die öffentlichen Auftraggeber hier bei der Ausschreibung Unternehmen den Vorzug geben, die in Richtung niedrigere Umweltverschmutzung investieren. Aus diesem Grund spricht Christian Auer, einer der Inhaber von Beton Eisack, mit Begeisterung von den Stärken des Energya: „Die Maschine ist zweifellos sehr interessant, weil sie uns auf schwierigen Baustellen in puncto Umweltschutz klar Vorteile gegenüber unserer Konkurrenz bringt. Bei Beton Eisack sind uns Themen wie Sicherheit und Umweltschutz besonders wichtig und ein Hybrid-Betonmischer, der weniger verschmutzt und praktisch keinen Lärm macht, kann daher nur einen positiven Eindruck auf uns machen. Außerdem gibt es da noch weitere Vorteile im Betrieb, vor allem auf Baustellen in geschlossenen Bereichen (Tunnel, Hallen), aber auch bei Nachtarbeit oder in Wohngebieten, wo Lärm immer ein kritischer Faktor ist. Wir sprechen also von einem nicht unbedeutenden Wettbewerbsfaktor.“
Aber welche Innovationen des neuen Energya sind es genau, die bei Beton Eisack so geschätzt werden? Da ist allen voran die patentierte Lösung zur Drehung der Trommel, die von einem Induktionsmotor statt von einer hydraulischen Anlage bewegt wird. Der Induktionsmotor wird mit Lithium‑Ionen‑Akkus versorgt, die zum Aufladen dank Plug-in-Technologie einfach an das Stromnetz angeschlossen werden. Das Aufladen geht extrem schnell (in nur 18 Minuten lädt sich der Akku komplett auf), wenn die von CIFA geplante Säule genutzt wird, die in jeder Betonmischanlage installiert werden kann. Aber auch mit einer normalen 380‑V‑Industriesteckdose (in jeder Anlage und auf jeder Baustelle gibt es mindestens eine davon) dauert es nicht sehr lang (ca. vier Stunden). Die Batterien können auch mithilfe eines entsprechenden Generators geladen werden, der vom Dieselmotor des Lkw versorgt wird, während der Betonmischer die Strecke von der Anlage zur Baustelle zurücklegt. Zum Aufladen trägt auch das KERS (Kinetic Energy Recovery System) - System zur Rückgewinnung kinetischer Energie) bei, das von CIFA entwickelt wurde, um die Energie in den Bremsphasen des Lkw zurückzugewinnen und über eine Zapfwelle an den elektrischen Generator zu übertragen. Es handelt sich um ein komplettes und integriertes System, das zur Verringerung des Verschleißes des Fahrzeugmotors beiträgt und erhebliche Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch garantiert (-27% bei Verwendung des Stromnetzes zum Aufladen), wodurch eine Amortisation der Maschine in weniger als vier Betriebsjahren möglich ist. Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor: Durch die elektrische Drehung der Trommel kann der Motor des Lkw direkt nach der Ankunft auf der Baustelle abgestellt werden, wodurch bei der Abgabe des Betons keine umweltschädlichen Substanzen in die Atmosphäre abgegeben werden und ein deutlich niedrigerer Lärmpegel als bei herkömmlichen Systemen herrscht. Die von CIFA im Labor und auf Baustellen durchgeführten Tests zeigten eine Senkung des Lärmpegels auf der Baustelle bis zu 10 dB, wodurch auch Arbeiten in eng bebauten Gebieten, nachts oder in der Nähe von Krankenhäusern und an anderen Orten, an denen der Lärm gering zu halten ist, möglich sind. Die Senkung des Schadstoffausstoßes ist ebenfalls ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, wenn man bedenkt, dass die öffentliche Verwaltung immer strengere Grenzwerte für die Zufahrt zu Stadtzentren festlegt, was dazu führen könnte, dass sie schon in naher Zukunft für den Großteil von Arbeitsmaschinen der älteren Generation tabu sein könnten. Schließlich sind die einfache Bedienung und Überwachung zu nennen, selbst vonseiten unerfahrener Bediener (auch wenn es solche bei Beton Eisack nicht gibt). Alle Vorgänge können über zwei Bedienfelder gesteuert werden, von denen sich eines im Fahrerhaus und eines im hinteren Bereich des Betonmischers befindet. Das Bedienfeld im Fahrerhaus verfügt über ein großes Flüssigkristalldisplay, auf dem die wichtigsten Betriebsdaten angezeigt werden (Konsistenz des Betons, Batteriestand, Geschwindigkeit der Trommel). Von hier aus können das Be- und Entladen, der Stopp der Trommel sowie alle Funktionen zur Verwaltung der Batterien und Überwachung des Systems vorgenommen werden. Alle Anzeigen sind klar und intuitiv verständlich und selbst unter schwächsten Lichtverhältnissen gut sichtbar. Eine Farbkamera im hinteren Bereich ermöglicht die Überwachung des Entladevorgangs auch vom Fahrerhaus aus, wodurch die Sicherheit auf der Baustelle erhöht wird. Zusätzlich hat man bei CIFA auch an die „traditionellen“ Kunden gedacht und gewährt fünf Jahre Garantie auf die Akkus von Energya, vier Jahre auf die Trommel und zwei Jahre auf den Aufbau. Es bleibt nur noch, den Energya selbst auszuprobieren!
BETON EISACK
Allround-Profis
Beton Eisack ist in Südtirol ein bekannter und geschätzter Name. Das Unternehmen, das vor 30 Jahren gegründet wurde, hat seinen Sitz in Klausen, wo heute ein modernes und beeindruckendes Gebäude mit den Büros der Gruppe steht. Mit etwa 100 Mitarbeitern und sieben Niederlassungen ist Beton Eisack Marktführer der Baubranche in Südtirol, wo es über das gesamte Spektrum hinweg tätig ist: von Ausgrabungen und Erdbewegung über den Untertagebau, das Sammeln, die Entsorgung und das Recycling von Baummaterialien sowie den Transportservice für Baumaterialien und -maschinen bis hin zum Verkauf von Sand, Kies und Splitt. Das Unternehmen aus Klausen wirkte auch an zahlreichen bedeutenden Projekten mit, an denen seine Qualitäten in Planung und Ausführung sichtbar sind, darunter der Brenner‑Basistunnel (Bereitstellung von Beton, Spritzbeton und Zement), die Lieferung von Beton und Zement zum Bau der westlichen Umgehungsstraße von Brixen und die Bereitstellung von Beton für den hochmodernen „Energie Turm Hafner“ in Bozen. Bei Beton Eisack achtet man seit eh und je besonders auf Werte wie ökologische Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, Sicherheit und technologische Innovationen, die es beim Erreichen dieser Ziele unterstützen. Genau aus diesem Grund hat sich CIFA für Beton Eisack entschieden, um Energya E9 zu testen, den ersten Plug-in-Hybrid-Betonmischer der Welt.
MAN
Raue Schale, Energie sparender Kern
Obwohl das Fahrgestell von MAN, auf das der Probe-Betonmischer Energya auf den Baustellen von Beton Eisack ausgerüstet ist, noch die Stufe Euro 5 hat, hat der deutsche Hersteller bereits im letzten Jahr auf der Bauma seine Reihe von Baustellenfahrzeugen der Stufe Euro 6 vorgestellt. Es gibt viele Innovationen, die an den neuen Linien für Arbeitsmaschinen eingeführt wurden, angefangen natürlich bei den Motoren, die in einer Leistungsspanne von 162 bis 353 kW liegen; im Vergleich zur Stufe 5 erfordert die Norm eine Senkung der Nox-Emissionen um 80% und der Partikelemissionen um 66%. Erreicht hat MAN diese Ergebnisse durch die Nachbehandlung der Abgase mit einem Oxidationskatalysator in Kombination mit einem geschossenen Partikelfilter und SCR-Katalysatoren. Die Vielseitigkeit in der Ausstattung (in den Reihen TGM, TGS und TGS-WW) ist die Stärke der Baustellenanwendungen von MAN, das haben sie auch im Fall des Energya gezeigt: Die Nachbehandlungssysteme, die zum Erreichen der Anforderungen der Stufe Euro 5 und 6 dienen, haben keine Auswirkungen auf den Rahmen, weshalb die Fahrgestelle von MAN problemlos mit für Baustellen geeigneten Komponenten ausgestattet werden können: Betonmischer, verstärkte Kästen, hinter dem Fahrerhaus montierte Kräne usw. Baustellen-Profis schätzen besonders die hohe Nutzlast, die große Elastizität des Motors bei niedriger Drehzahl und die Stoßdämpfer, die in der besten Tradition von MAN aus Stahl und in drei Teilen gefertigt sind, wodurch die Reparaturkosten gering gehalten werden (es muss jeweils nur der beschädigte Teil ersetzt werden). Schön anzusehen ist schließlich die neue Front, deren Ästhetik an die technischen Anforderungen der neuen Euro-6-Motoren angepasst wurde (allen voran die Kühlung).
Die Baustelle
Oben auf den Bergen
Die Bewohner von Ortisei im Grödnertal sind an Stille und das unglaubliche Bergpanorama gewöhnt. Verständlicherweise sind sie daher eher weniger geneigt, Störungen in ihrer Idylle zu akzeptieren. Bei Beton Eisack kennt man die Bewohner der Region nur zu gut und hat wahrscheinlich genau deshalb beschlossen, den brandneuen Energya E9 beim Bau eines neuen Mehrfamilienhauses auf die Probe zu stellen. Das dreistöckige Gebäude (plus einem unterirdischen Geschoss für die Garagen) schmiegt sich an einen Hang und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf das Tal. Der Neubau ergänzt ein kleineres Wohngebiet, das bereits dicht besiedelt ist, weshalb die geringen Schadstoff-, Lärm- und Abgasemissionen wesentliche Faktoren waren. Aus diesem Grund ist die Möglichkeit zum Abladen des Betons bei abgeschaltetem Motor ganz ohne Lärm (abgesehen von den Zuschlagstoffen in der Trommel des Betonmischers) ein erfolgversprechender Faktor, um Beschwerden vonseiten der aufmerksamen Nachbarn zu vermeiden. Dieses „Wunder“ ist möglich, da die Trommel des Energya ausschließlich durch den über Batterie versorgten Elektromotor betrieben wird und so – für Fans von Zahlen – eine Lärmverringerung bis zu 10 dB im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen erreicht (Personen, die nicht direkt an der Maschine arbeiten, nehmen eine Lärmminderung von ca. 50% wahr). Darüber gibt es keine Schadstoffemissionen durch die Motorabgase des Lkw mehr, da dieser abgestellt wird, sobald die Maschine die Baustelle erreicht hat. Die Nachbarn (und die Mitarbeiter des Unternehmens) sind wirklich dankbar.